Was wir in der Kindheit an Negativem erleben, wird in unserem Gehirn und im Körper gespeichert. Wenn wir es nicht verarbeiten, wirkt es unbewusst bis in die Gegenwart. Hier lernen Sie, mit Ihrem inneren Kind umzugehen.
Wahrscheinlich kennen Sie das Konzept des »Inneren Kinds«, über das die Psychologin Stefanie Stahl schon einige Bestseller geschrieben hat. Gemeint sind damit frühe Prägungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln immer noch beeinflussen. Auch unser Selbstbild wird von diesen mitbestimmt.
Auf zur Zufriedenheit! »Ich sorge gut für mich«: Diese Ausgabe von SPIEGEL COACHING unterstützt Sie dabei, Ihr Selbstmitgefühl zu stärken. Hier können Sie
das Heft bei Amazon bestellen.
Nachdem das Ziel der ersten Folge (S+)
dieses Coachings war, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, unternehmen Sie nun eine Reise in die Vergangenheit. Das Gefühl einer grundlegenden Einsamkeit entsteht, wenn Sie sich als Kind unverstanden oder abgelehnt gefühlt haben. Das führt dazu, dass Sie später auch unter vielen Menschen und sogar in der Partnerschaft so empfinden. Unsere Autorin Carola Kleinschmidt hat dies hier beschrieben (S+)
. Das innere Kind kann sich aber auch spontan melden, falls die äußeren Bedingungen eine frühe Erfahrung aktivieren. Die gute Nachricht ist: Heute sind Sie erwachsen und haben es selbst in der Hand, Ihr einsames inneres Kind zu heilen. So kann es Ihnen gelingen:
Reflexion: Ich akzeptiere meine Geschichte
Hadern Sie nicht mit dem, was in Ihrer Kindheit geschehen ist, aber verdrängen Sie es auch nicht. Man bezeichnet das auch als »radikale Akzeptanz«. Sie ist die Basis für jede Veränderung.
Am besten, Sie schaffen sich ein schönes Journal an, das Sie in diesem Coaching begleitet. Schreiben Sie darin auf, was Sie in Ihren ersten sechs Jahren erlebt haben. Aber bitte mit Vorsicht: Wenn Sie schwere seelische und körperliche Gewalt erfahren haben, dann sollten Sie sich nicht allein auf den Weg in die Vergangenheit machen, sondern im Rahmen einer Psychotherapie, speziell einer Traumatherapie.
Was hat Sie sehr verletzt?
Wo haben Sie sich immer wieder unverstanden gefühlt?
Wo hat man Sie abgelehnt?
Reflexion: Mitgefühl mit dem inneren Kind
Wenn Sie sich mit den Schattenseiten Ihrer Kindheit befassen, kommen gewiss heftige Emotionen hoch. Sehen Sie das nicht als eine Schwäche, die Sie überwinden müssen. Lassen Sie Ihrem Gefühl Raum. Weinen Sie. Seien Sie traurig. Seien Sie wütend. Sie haben dazu alles Recht der Welt. Ja, es war schmerzlich, was Sie erleben mussten. Und Sie waren noch so klein und hatten keine Chance, es zu verstehen. Mitgefühl für dieses innere Kind zu entwickeln, kann helfen, die alten Wunden heilen zu lassen.
Übungen
Das einsame innere Kind trösten Ihr inneres Kind verlangt nach liebevoller Aufmerksamkeit. Was können Sie ihm geben? Versprechen Sie ihm, dass Sie für es wahrnehmen, für es eintreten und es verwöhnen werden. Schreiben Sie ihm dazu einen Brief, oder formulieren Sie es als verbindlichen Vertrag. Zum Beispiel: Sie werden lernen, Nein zu sagen lernen und Grenzen zu setzen. Ab jetzt ist Schluss mit strenger Kritik. Sie gönnen ihm erholsame Pausen und machen ihm öfter eine Freude.
Notieren Sie dieses Versprechen in Ihrem Journal.
Ein Freund oder eine Freundin für das innere Kind Wer mit anderen Menschen verbunden sein will, muss sich nicht nur trauen, sondern auch vertrauen. Sie brauchen Kontakt daher zu wenigstens einem vertrauenswürdigen Menschen, damit Ihr inneres Kind positive Erfahrungen macht. Suchen Sie einen solchen Menschen in Ihrer Umgebung nach diesen Kriterien:
Wer ist Ihnen sympathisch?
Wer hat selbst schon Leid in seinem Leben erlebt?
Von wem fühlen Sie sich verstanden?
Wer kann gut zuhören?
Und machen Sie nun einen wichtigen Schritt: Überwinden Sie Ihre Scheu, und vertrauen Sie sich diesem Menschen an.
Das innere Kind ermutigen Bestätigen Sie Ihrem inneren Kind, dass es wertvoll ist. Dass es stärker ist, als es glaubt. Und dass es liebenswert ist, so wie es ist – auch ohne dass es besondere Leistungen aufweisen muss. Sagen Sie es ihm immer wieder, bis es überzeugt ist.
Wie jede zwischenmenschliche Beziehung braucht auch die zu Ihrem inneren Kind Zeit und Geduld. Wichtig ist, dass Sie eine regelmäßige Verbindung zu ihm halten. Es benötigt Ihre Liebe, Ihre Fürsorge, Ihr Verständnis, damit es gute Erfahrungen macht und frühere Verletzungen überwinden kann.
Im nächsten Schritt dieses Coachings erfahren Sie, warum man sich manchmal selbst sabotiert beim Versuch, aus der Einsamkeit herauszukommen.
Möchten Sie noch weitere Coachings machen? Hier einige Vorschläge:
Innere Stärke gewinnen: Bleiben Sie auf Kurs, wenn es stürmisch wird im Leben? Mit diesem Coaching können SPIEGEL-Abonnentinnen und -Abonnenten
ihre Resilienz trainieren (S+).
Ob Pflicht oder freiwillig: Wenn die eigenen vier Wände auch Arbeitsplatz sind, dann macht das eine gesunde Work-Life-Balance schwierig. Dieses SPIEGEL Coaching gibt SPIEGEL-Abonenntinnen und -Abonennten Anregungen, wie Sie im Homeoffice
entspannt und produktiv bleiben (S+).
Mehr Kompetenz für die Liebe: Langzeitpaare brauchen praktische und psychologische Fähigkeiten, um ihre Partnerschaft gut zu gestalten. Dieses Coaching für mehr Beziehungskompetenz zeigt,
wie es geht (S+).
Kennen Sie SPIEGEL Leben? Auf dieser Themenseite finden Sie zahlreiche Inhalte zu Themen wie Psychologie, Gesundheit und Familie.
Komplementärin SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Sitz und Registergericht Hamburg HRA 61 755
Komplementärin Rudolf Augstein GmbH, Sitz und Registergericht Hamburg, HRB 13 105
Geschäftsführer Thomas Hass, Handlungsbevollmächtigter Stefan Ottlitz, Ericusspitze 1, 20457 Hamburg, Amtsgericht Hamburg, HRA 123 261,
Umsatzsteuer-ID: DE 212 442 423.
Verantwortlicher i. S. v. § 18 Abs. 2 MStV: Dirk Kurbjuweit