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Freitag, 5. September 2025
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Anne Otto

Liebe Leserin, lieber Leser.

Haben Sie bisher versucht, Ihre Unsicherheit zu überspielen? Müssen Sie nicht. Im letzten Schritt des Coachings lernen Sie sechs Strategien kennen, die Ihnen helfen, sich mehr in sozialen Situationen einzubringen – ohne dass Sie sich verstellen.

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Der beste Sänger der Welt trägt an diesem Tag ein Maulwurfkostüm und versteckt sich in der Garderobe. Weil er furchtbare Angst vor dem Publikum hat, Angst zu versagen, diesen einen, diesen wichtigen Satz am Ende des Theaterstücks nicht vortragen zu können. Doch dann entdeckt ihn sein kleiner Bruder und zerrt ihn doch noch zur Bühne. Und er haspelt den Satz heraus, und dann singt er, weil sein kleiner Bruder das will, und singt immer lauter und begeisterter, und er fühlt sich unendlich gut, denn er liebt es zu singen.

Es ist ein wunderbares schwedisches Bilderbuch (S+), das diese Geschichte über den schüchternen Jungen erzählt, der sich erst nicht traut und dann doch schafft, das zu tun, was ihm so wichtig ist.
Genau das ist eines der Ziele, die Sie mit diesem Coaching erreichen können: trotz der Unsicherheit das zu machen, was Ihnen am Herzen liegt.

Im vergangenen Schritt des Coachings haben Sie die Stärken entdeckt, über die Unsichere oft verfügen (S+) . Und nun trainieren Sie im letzten Schritt des Coachings, sich in schwierigen sozialen Situationen mehr einzubringen. Ein Trick ist, sich in sozialen Situationen, auf Events und sogar am Rednerpult auf eine passende Art zu zeigen und einzubringen. Hier finden Sie Tipps, wie man auf eine zurückhaltende, schüchterne Weise in unterschiedlichen sozialen Situationen präsent sein kann. Probieren Sie eine der Anregungen aus, und reflektieren Sie, wie es Ihnen damit geht.

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TIPPLISTE FÜR MEHR SICHERHEIT IN SOZIALEN SITUATIONEN

Sich einmischen
Andere streiten sich lautstark über Politik oder hauen bei einem Konflikt im Team unüberlegte Statements heraus. Sie würden in solchen turbulenten Situationen eigentlich schweigen oder abhauen, ärgern sich aber über einen Vorschlag oder eine politische Position und würden gern widersprechen. Versuchen Sie, genau dieses Gefühl in einfachen Worten kurz zu artikulieren. Sagen Sie zum Beispiel: »Ich sehe das hier ganz anders als du, aber lass uns in Ruhe drüber reden.« Oder: »Ich möchte das jetzt nicht vertiefen, aber mir gefällt das nicht. Vielleicht sprechen wir ein anderes Mal darüber.« So verschaffen Sie sich Zeit und können das, was Sie nervt, in einem ruhigeren Setting ansprechen. Versuchen Sie, einen Rahmen zu schaffen, in dem Sie gut agieren können.

Vor anderen reden
Sie sollen einen kurzen Input im Team halten oder eine Rede auf dem runden Geburtstag einer Freundin. Hier gibt es zwei Hacks für Schüchterne. Erstens: Bereiten Sie sich solide vor, überlassen Sie nichts dem Zufall. Zweitens: Machen Sie es sehr kurz. Sprechen Sie fünf bis zehn Minuten, mehr nicht. Üben Sie diese kurze Rede vorher gründlich, zum Beispiel, indem Sie sie auf dem Telefon aufnehmen und ab und zu abspielen oder aufsagen wie ein Gedicht. Die meisten Menschen sind übrigens froh, wenn eine Rede kurz ist!

Fremde ansprechen
Auf Empfängen, Tagungen, Partys ist Small Talk mit Fremden angesagt. Wenn Sie nicht über Wetter oder Sport parlieren können, legen Sie sich drei Standardfragen zurecht, die Sie stellen können und die andere zum Reden bringen, zum Beispiel »Wo kommen Sie her?«, »Woher kennen Sie den Gastgeber?« oder »Was interessiert Sie hier am meisten?« So können Sie schnell zu spannenderen Themen übergehen und, wenn es passt, tiefer ins Gespräch einsteigen. Wichtig: Stellen Sie unbedingt offene W-Fragen, also: »Woher kommen Sie?«, statt: »Kommen Sie auch aus Wiesbaden?« Das macht das Gespräch flüssiger.

Sagen, dass man nervös wird
Es macht Sie wahnsinnig, wenn andere Menschen hinter Ihnen am Rechner stehen oder Ihnen zugucken, wenn Sie einparken oder kochen? Versuchen Sie hier, etwas mehr zu Ihrer Unsicherheit zu stehen, und machen Sie einfach eine kurze Bemerkung, etwa: »Ich kann nicht gut denken, wenn jemand hinter mir am Rechner steht.« Oder: »Guck mir bitte nicht auf die Finger, das macht mich nervös.« Sehr viele Menschen kennen diese Unsicherheit – auch deshalb stößt so ein Satz oft auf Wohlwollen.

Zu gemischten Gefühlen stehen
Gerade in sozialen Situationen, in denen eigentlich alle unsicher sind (zum Beispiel große Partys, Gruppen mit Menschen, die man nicht kennt, Präsentationen, die man halten muss), treten viele die Flucht nach vorn an und stellen sich im besten Licht dar. Das kann Druck machen. Probieren Sie aus, wie es ist, es anders zu machen und zu erklären, dass diese Situation Sie gerade belastet und Sie sich nicht so gut fühlen. Sie könnten zum Beispiel sagen: »Solche riesigen Partys liegen mir nicht, deshalb geht es mir so lala.« Oder: »Heute ist bei mir ein gemischter Tag, einiges war schön, zum Beispiel X, anderes war nicht so gut, zum Beispiel Y.« Diese Offenheit führt oft dazu, dass auch andere sich mehr öffnen.

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Haben Sie eine oder zwei Anregungen gefunden, die Ihnen gefallen oder von denen Sie denken, dass diese für Sie funktionieren könnten? Gut. Dann probieren Sie in den nächsten Tagen eine davon aus, und reflektieren Sie anschließend, wie es Ihnen damit ging. Machen Sie Notizen in Ihrem Journal. Als Abonnentin oder Abonnent von SPIEGEL Plus können Sie Ihre Notizen auch hier direkt digital eintragen und ausdrucken.

Extratipp: Gemeinsamkeiten entdecken
Es ist entlastend, dazu zu stehen, dass man nicht immer von sich überzeugt ist. Wie wäre es, ein bisschen mehr davon zu erzählen, dass Sie sich manchmal unsicher fühlen, an sich zweifeln, sich verletzlich fühlen? Häufig rennt man bei anderen damit offene Türen ein – und sie outen sich ebenfalls als schüchtern oder zweifelnd. Und man kann sich gemeinsam darin unterstützen, das Gefühl von Unsicherheit einfach mitzunehmen. Wäre ganz schön, oder?


Reflektieren Sie zum Abschluss dieses Coachings, was sich verändert hat, und was Ihnen auch in Zukunft hilft, Ihr Ziel weiter zu verfolgen. Nehmen Sie sich dafür etwas Zeit, vielleicht bei einem Kaffee oder einer Tasse Tee, und tragen Sie Ihre Überlegen in Ihr Journal ein. Sie können dafür auch gerne in Ihren Notizen lesen.

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Damit endet dieses Coaching, das Ihnen helfen soll, Ihre Unsicherheit besser zu akzeptieren und mit ihr kompetent umzugehen. Nun unsere Frage an Sie: Wie hat Ihnen dieses Coaching gefallen? Konten Sie von den Übungen profitieren? Und zu welchen Themen wünschen Sie sich von uns Coachings? Schreiben Sie uns gerne: coaching@spiegel.de.

Interessieren Sie sich für weitere Coachings? Einen Überblick über unser Angebot finden Sie hier. Viele unserer Coachings gibt es auch als Podcast.

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